"Tag der guten Tat" an der Sälzer-Sekundarschule

Erstellt von S. Seeger / Fotos: Kollegium Sekundarschule |

"Auf vielfache Weise Gutes tun", das war der SV mit den beiden SV-Lehrern Daniela Müller und Andreas Keggenhoff in diesem "Corona-Jahr" ein Anliegen.

So wurde heute der "Tag der guten Tat" aus der Taufe gehoben, sozusagen als Gegenveranstaltung zu den vielen schlechten Nachrichten und Einschränkungen, die uns in Pandemie-Zeiten erreichen.

Am Anfang stand die Idee des Sponsorenlaufes, um Geld für Material und Spiele für die Pausen zu erlaufen: Die gesamte Schülerschaft war aufgefordert, Sponsoren zum Beispiel im Familien- oder Freundeskreis zu finden, die bereit waren, pro gelaufene 400 m-Runde im Stadion in einem Zeitraum von einer halben Stunde einen gewissen, selbst festgelegten Geldbetrag zu spenden. Manche Schülerinnen und Schüler hatten gleich drei oder vier Sponsoren für die gute Sache gewinnen können. Auch viele Lehrerinnen und Lehrer und sogar die beiden Schulhunde waren mit von der Partie. Damit es im Stadion nicht zu voll wurde und die Corona-Regeln alle eingehalten werden konnten, fanden sich die Klassen zeitlich versetzt an der Sportstätte ein. Gewissenhaft wurden die gelaufenen Runden festgehalten und per Stempel im Laufpass quittiert.
Ein Teil des erlaufenen Geldes soll an einen gemeinnützigen Verein in Werl gespendet werden.

Der Gedanke der "guten Tat" weitete sich bald zu einem ganzen Projekttag aus, an dem ebenfalls eine Müllsammelaktion in der näheren und weiteren Umgebung der Schule durchgeführt wurde. Auch hier wieder zeitlich versetzt und klassenweise gestaffelt bekam jede Lerngruppe, ausgestattet mit Müllsäcken und Handschuhen, einen bestimmten Bereich zugewiesen, der von Müll und Unrat der Mitmenschen befreit wurde. Dabei zog die Schülerschaft bis in die umliegenden Feldfluren, um auch dort die "wilden Müllkippen" zu beseitigen. "Was hier so alles rumliegt, eigentlich eine Sauerei, was die Leute so alles wegwerfen", empörte sich ein Siebtklässler. "Eigentlich müsste man so eine Sammelaktion noch viel öfter machen. Aber noch besser wäre es, wenn die Menschen ihren Müll erst gar nicht in die Landschaft schmeißen würden", ergänzt ein Mitschüler. Bergeweise kam der Abfall in nur etwas mehr als einer Stunde zusammen, der zunächst auf dem Schulhof gesammelt wurde. Teerpappe, Farbeimer, Flaschen und Getränkekartons sowie zwei Einkaufswagen, einfach abgeladen in der Natur, fanden sich darunter, neben mehrerer Stapel noch zusammengeschnürter Zeitungen und Prospekte, die eigentlich in den Werler Briefkästen landen sollten...

Hatten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die beiden Schulhunde sich beim Sponsorenlauf körperlich teilweise richtig ins Zeug gelegt und bei der Müllsammelaktion wahres Fingerspitzengefühl gezeigt, so wurden beim dritten Baustein an diesem Freitagvormittag weniger die Beine als das Gehirn gefordert: Nun stand die Beschäftigung mit dem Ehrenamt auf dem Stundenplan. Schülerinnen und Schüler stellten ihrer Klasse ihr Engagement zum Beispiel in der Jugendfeuerwehr, im Spielmannszug oder als Übungsleiter im Sportverein vor.

Warum gibt es überhaupt ein Ehrenamt? Wieso finden sich immer weniger Leute bereit, sich in einem Ehrenamt zu engagieren? Wie kann ich auch "spontan", ohne mich zeitlich binden zu müssen, gute Taten vollbringen, beispielsweise in Form der Nachbarschaftshilfen jetzt in Corona-Zeiten?

Nicht nur der Einsatz für die Mitmenschen oder in der Gesellschaft ist wichtig, sondern auch für die Natur. So wurde beispielsweise  überlegt, dass man den Bienen als Honiglieferanten und als wichtige Bestäuber der Pflanzen in Zeiten der immer beliebter werdenden "Steinwüsten-Vorgärten" helfen kann, wenn man ihnen geeignete Wildblumenwiesen anbietet.

Solche und viele weitere Aspekte rund um den freiwilligen Einsatz für gesellschaftliche Aufgaben wurde zusammen mit den Schülerinnen und Schülern diskutiert und erarbeitet.
"Mal was anderes als der normale Unterricht, und das mit dem Ehrenamt ist eigentlich eine coole Sache, aber ich weiß nicht, ob das das Richtige für mich wäre. Man kann ja mal klein anfangen und bei den Nachbarn nachfragen, ob man für sie einkaufen gehen soll", so das Fazit eines Achtklässlers.

Insgesamt war der toll organisierte "Tag der guten Tat" trotz des teilweise windigen, aber trockenen Wetters eine gelungene Aktion, die das Potenzial hatte, das Bewusstsein der Schülerschaft für Verantwortung und Engagement in der Gesellschaft zu schärfen.

Dieser Artikel erschien ebenfalls im Soester Anzeiger am 03.11.2020 und 04.11.2020.

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