Zwischen rotem Teppich und Publikumsvoting

Erstellt von M. Niggemeyer |

Projektkurs Revue beim Clip:2 Handy Film Festival in Hagen

Kalt ist es, als 27 Schülerinnen und ein Schüler des Projektkurses Revue mit ihren Lehrerinnen auf dem Bahnsteig des Werler Bahnhofs stehen und auf den Zug warten, der sie nach Hagen zum abschließenden Filmfest des Clip:2-Festivals bringen soll. So wirklich macht das aber niemandem etwas auf, denn die Damen und der Herr sind bester Stimmung. Im Zug schließlich werden reichlich Selfies geschossen und auch der eine oder andere Spagat im Gang oder gar über selbigen hinweg sorgt für gute Laune und freundlich-interessierte Blicke der Mitreisenden.

Zuvor hatten die Kursteilnehmer in drei Doppelstunden ihres Projektunterrichts Szenen geplant, Motive gesucht, gefilmt, wieder verworfen und neu überlegt und schließlich ein paar Tage vor Einsendeschluss das Endergebnis beim Festivalbüro eingereicht: Ankommen - der Name war Programm bzw. auch Thema des diesjährigen Handy Film Festivals, das die Stadt Hagen nun schon seit mehreren Jahren ausrichtet. Mitschüler, das Kollegium der Sälzer-Sekundarschule, Freunde und Verwandte hatten dem Beitrag netterweise online ihre Stimme, bzw. eine recht hohe Anzahl an „Bewertungssternen“ gegeben, sodass der Kurzfilm sich durchgängig in den „Top-Ten“ des Votings hielt. Aber ob das reicht? Die Prognosen der aufgeregten Schüler im Zug gehen diesbezüglich ziemlich auseinander. Auf jeden Fall ist der Drops noch nicht gelutscht, finden die Jugendlichen.

Vor dem Theater Lutz in Hagen dann die nächste Aufregung: Es gibt tatsächlich einen roten Teppich!!! Wie sich das für Filmstars bei der Ankunft bei einem Festival gehört, muss man sich erst einmal den Fotografen stellen. Vorerst sind das zwar nur die Lehrer, die ständig mit gezückter Kamera nerven, aber was soll’s... heute Hagen, morgen Cannes oder Venedig. Das Posen klappt jedenfalls schon mal sehr gut!

Schließlich beginnt das Programm und dann werden sie vorgestellt: die fünf Filme in der Altersklasse 12 bis 14, unter denen per Publikumsabstimmung der beste Beitrag gewählt und prämiert wird. Die ersten Filme in dieser Kategorie kennen die Schüler... aber noch war unserer nicht dabei. Platz vier: Der Beitrag Bloody Border eines Philosophiekurses einer anderen Schule flimmert über die Leinwand. Jetzt gibt es nur noch eine Chance dabei zu sein. Und tatsächlich:  ANKOMMEN - Die violetten Buchstaben unseres Wettbewerbsbeitrags erscheinen auf der Leinwand und lösen bei den Schülern hektisches Gekicher und Getuschel aus. Es ist schon ein seltsames Gefühl, den eigenen Film bzw. zum Teil auch sich selbst aus dem voll besetzten Zuschauerraum auf der Leinwand zu sehen. Anschließend heißt es abwarten und Daumen drücken, denn zunächst werden auch die höchst bewerteten Beiträge der anderen beiden Altersklassen (15-17 bzw. 18-27 Jahre) vorgestellt und dann ist erst einmal Pause, in der jeder Zuschauer einen Stimmzettel für jede Altersklasse bekommt, die man anschließend in die gläserne „Wahlurne“ werfen muss.

Nach der Pause und einem kurzen, aber recht witzigen Auszug aus dem Ein-Mann-Theaterstück „Ein Helm“ kommt dann die Entscheidung - und damit auch leider die Ernüchterung: gewonnen hat die Mädchengruppe eines Hagener Jugendzentrums mit ihrem Beitrag „Refugees Welcome“, den die meisten Schüler unseres Kurses zugegebenermaßen auch sehr gelungen fanden. Doch die Gruppe trägt’s nach der ersten Enttäuschung mit Fassung und sieht die Sache eher olympisch: "Dabeisein ist alles" und beim nächsten Mal wissen wir in Punkto Schnitt, Kameraperspektive und Co. schon wesentlich besser Bescheid.

Und HIER können Sie den Artikel zum Projekt vom 30.10.2015 und den Film selbst nochmals (im wahrsten Sinne des Wortes) REVUE passieren lassen!

 

zurück