Abschlussfahrt der Klasse 10b nach Berlin

Erstellt von H. Behrendt |

Während der Zugfahrt bemerkten wir, dass viele Klassen vorhatten, ihre Abschlussfahrt nach Berlin zu machen: wir genossen die Fahrt in "vollen Zügen".

Nachdem wir eingecheckt und unsere Zimmer bezogen hatten, ging es auf eine erste Erkundungs- und Futtertour. Schon auf dem Fußweg zum Alexanderplatz gab es viel zu entdecken und die Zeit für eine erste kleine Shoppingtour verging wie im Flug. Nach dem Abendessen startete dann endlich die Tour und wir lernten voneinander einiges über die beleuchteten Sehenswürdigkeiten. Dass die Hackeschen Höfe eine lange Geschichte hinter sich haben, warum das Rote Rathaus so heißt, was der Neptunbrunnen darstellt, wie hoch der Fernsehturm ist und was es mit der Weltzeituhr auf sich hat, haben die Schüler am jeweiligen Ort erzählt. Am Treffpunkt an der Weltzeituhr gab es auch ein erstes Wiedersehen mit anderen Schülern des Jahrgangs, die dasselbe Ziel hatten.

Der nächste Morgen begann mit einem Geburtstagsständchen für Herrn Brandenburg, der sich über seine Torte gefreut und sie auch gern geteilt hat. Für heute stand das politische Berlin auf dem Plan. Wir haben etwas über das Brandenburger Tor, die Siegessäule, das Schloss Bellevue, den Tiergarten, den Reichstag und das Bundeskanzleramt gelernt. Es war auch spannend, sich das Hotel Adlon anzuschauen und eine von uns wurde sogar für ein Gruppenfoto von asiatischen Touristen vor dem Brandenburger Tor ausgeliehen. Frau Behrendt war im Laufe des Tages auf mehreren Wegen sprachlos: ihre Stimme hat sich vor einer Erkältung versteckt und eine Schülerin machte ihr spontan mit einem Verpackungsring von Halstabletten einen Heiratsantrag. Während des großen Spaziergangs kamen wir auch an Kriegsdenkmälern vorbei und sahen historische Figuren. Unser Besuch der Reichstagskuppel war schon bei der Ankunft spannend, denn einige Schüler mussten sich ausweisen und fanden ihren Ausweis vor lauter Schreck nicht. Auch gab es allseits Unverständnis, warum ein Golfball nicht mit in das Gebäude genommen werden durfte, vor allem bei dem betroffenen Schüler selbst, der nicht einmal mehr wusste, warum er einen Golfball bei sich trug. Von der Reichstagskuppel aus hatten wir eine tolle Übersicht über Berlin. Unsere Mittagspause konnten wir nach der Besichtigung des Holocaust-Mahnmals und des Sony-Centers am Potsdamer Platz verbringen, bevor es weiter zu einer Spreerundfahrt ging. Berlin bietet auch vom Wasser aus einen sehr schönen Anblick. Nach diesen ganzen Eindrücken des Tages und dem Abendessen waren wir teilweise schon sehr müde, dass wir nur wenig Lust hatten, noch einmal in die Stadt zu gehen.

Das historische Berlin am Mittwoch war eine logistische Herausforderung. Wer schon einmal in Berlin war, weiß, dass die Neue Synagoge, das Schloss Charlottenburg, die Gedächtniskirche, der Gendarmenmarkt und der Jüdische Friedhof keine benachbarten Sehenswürdigkeiten sind. Dadurch lernten wir das gut ausgebaute S- und U-Bahn-Netz in Berlin nicht nur kennen, sondern auch schätzen. Da wir den Rückweg in Kleingruppen antreten durften, haben einige von uns nochmal ihr Outfit für den Abend überprüft bzw. ergänzt, einige ein Schläfchen genossen und andere sich noch ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut. Nach dem Abendessen ging dann die Vorbereitung für den Besuch des Matrix los, wobei einige Outfits der strengen Kontrolle der Lehrer nicht stand hielten (Kurze Hose? Echt jetzt?) und das Glätten von SEHR LANGEN Haaren mehr Zeit als geplant in Anspruch nahm. Auch wenn die Ankunft am Bahnhof ein kleiner Schock war (und das war nur das Randgebiet des Stadtteils Kreuzberg), war der Abend in der Disco sehr schön. Auf dem Rückweg konnten wir noch etwas Typisches für Berlin entdecken: man bekommt an vielen Ecken mitten in der Nacht noch etwas zu essen und auch ein kleiner Supermarkt hatte noch offen, der zwar keine günstigen Getränkepreise hatte, aber billiger als die Disco war. Ja, der Hackesche Markt hat schon so einige Seelen in der Nacht gerettet.

Der Donnerstagvormittag stand ganz im Zeichen des geteilten Berlin. An der Gedenkstätte Berliner Mauer konnten wir hautnah sehen, wie genau die Teilung von Berlin aussah und bei einem "Fluchtversuch" unsererseits entdecken, wie schwierig das war. Mit den Informationen zum ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie endete zunächst unsere gemeinsame Zeit und wir konnten die Stadt in unseren Gruppen erobern oder einfach schlafen gehen. Den Abend ließen wir mit den Vorträgen zu den letzten beiden, sehr schön beleuchteten Sehenswürdigkeiten Berliner Dom und der Museumsinsel ausklingen.

Auf der Rückfahrt kam es leider auch bei uns beim Umsteigen in Minden zu einem Durcheinander: der Brand des ICE hatte auch für uns eine große Verspätung produziert. Als jedoch jemand auf den Gedanken kam, auf dem Bahnsteig Macarena zu tanzen, hatte auch die Bahn Erbarmen und schickte den Zug für die Fahrt nach Hamm.

Lesen Sie dazu auch den Artikel des Soester Anzeigers vom 22.11.2018.

 

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