Die Jahrgangsstufe sieben war an insgesamt vier Tagen im Mai und Juni mit jeweils zwei Klassen im Berufsinformationszentrum (BiZ) bei der Agentur für Arbeit in Soest zu einem ersten, zweistündigen Besuch.
Im BiZ lernten die Schülerinnen und Schüler die Berufsberaterin Frau Stwerka kennen, die unsere Schule in den nächsten Jahren begleiten wird.
In einer ersten Vorstellungsrunde äußerten die Schüler ihre bisherigen, verständlicherweise zum Teil noch recht vagen Berufsvorstellungen und -wünsche und erfuhren, dass sie in ihrem zukünftigen Berufsleben ungefähr 80.000 Stunden verbringen werden; Grund genug, sich um seine Berufswahl schon frühzeitig Gedanken zu machen, um die möglichst optimale Entscheidung treffen zu können.
In einer zweiten Phase ging es darum, einerseits das Gefühl kennenzulernen, wenn andere Menschen für einen entscheiden und man mangels Informationen unter Umständen in einem Beruf „landet“, der einem nicht liegt oder von dem man ganz andere Vorstellungen hatte. Andererseits lernten die Schüler gleichzeitig ein kleines Spektrum der um die 350 anerkannten Ausbildungsberufe kennen. Wie ging das praktisch vor sich? Ganz einfach: Den Schülern wurden Karten vorgelegt mit Berufen wie Heilpraktiker, Bäcker, Fischwirt, Polizist, Gerontologe, Kürschner, Altenpfleger, Werkstoffprüfer, Geomatiker und viele andere mehr, so dass letztlich jeder eine Karte mit einem bestimmten Beruf vor sich liegen hatte, den er oder sie sich allerdings nicht selbst aussuchen durfte. Dies sollte die nicht selten vorkommende Situation verdeutlichen, dass Jugendliche aus Unkenntnis oder „Sich-nicht-Kümmern“ schließlich „irgendeinen“ Beruf ergreifen, nur um untergebracht und versorgt zu sein.
Mit der recht ausführlichen und anschaulichen Erläuterung von Frau Stwerka, was man sich unter den vorliegenden Berufen vorzustellen hat, erhielten die Schüler auch Einblick in eine größere Berufsvielfalt, als sie bisher kannten. Die abschließende Frage an jeden einzelnen, ob er oder sie sich diesen zugewiesenen Beruf nach den Erläuterungen für sich vorstellen könne, schloss diese Phase ab.
Der dritte Teil des Besuches bestand darin, nach Vorbild des Gesellschaftsspiels „Activity“ Berufe oder Aktivitäten im Zusammenhang mit Berufen pantomimisch, zeichnerisch oder mit Worten umschreibend darzustellen, was als Gruppenspiel mit Siegermannschaft durchgeführt wurde und sogar mit Marshmallows und weiteren Süßigkeiten belohnt wurde. So schön unterhaltsam und lehrreich kann Berufsfindung sein!
Den Abschluss des Besuches bildete die Testdurchführung zur beruflichen Selbsterkundung an einem der vielen Computer-Arbeitsplätze zur Analyse der individuellen Stärken und Fähigkeiten mit dem Ergebnis, dass man nach Beendigung des Testes eine Reihe von möglichen Berufen aufgezeigt bekommt, die auf Grund des Testverhaltens individuell ermittelt wurden.
Unter der Web-Adresse www.planet-berufe.de konnten die Schüler bei Klick auf die Weltkugel „Berufe Universum“ den Test starten; der vollständige Durchlauf dauert bei sorgfältiger Durchführung allerdings circa eineinhalb Stunden, was sinnvollerweise und bei entsprechendem Interesse besser zu Hause durchgeführt werden kann. Oder man kommt als Privatperson, nicht im Rahmen von Schule, zurück ins BiZ, um diesen Test in Ruhe wiederholen zu können.
Mit diesem ersten Einblick ins BiZ ist unseren Schülern im siebten Jahrgang somit eine weitere Möglichkeit aufgezeigt worden, sich langsam im weiten Feld der Berufserkundung zurechtzufinden. Im Jahrgang acht wird mit dem recht neuen landesweiten Programm KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss“) die Analyse der Stärken und Fähigkeiten und die Berufsfelderkundung noch intensiviert werden.
