Geschichte anschaulich erlebt

Erstellt von M. Niggemeyer |

Die Klasse 9e besuchte am gestrigen Donnerstag die Gedenkstätte "Französische Kapelle" in Soest.

"Es ist wichtig, dass das Wissen um das, was im Dritten Reich geschehen ist, auch in eurer Generation nicht in Vergessenheit gerät", so das Fazit am Ende der Führung, die die Neuntklässler der Sälzer-Sekundarschule am vergangenen Donnerstag durch die Gedenkstätte der französischen Kapelle auf dem Kasernengelände am Meiningser Weg in Soest erleben konnten.

So konnten die Schülerinnen und Schüler nach einer kurzen geschichtlichen Einführung die Situation der französischen Offiziere, die im Kriegsgefangenenlager in Soest für bis zu fünf Jahre gelebt hatten, anschaulich nachvollziehen, indem sie sich z.B. einen Wohnraum, in dem die Gefangenen z.T. auf engstem Raum untergebracht waren, ansahen.

Auch erfuhren sie einiges über den Alltag im Lager und die wenigen möglichen Freizeitbeschäftigungen der Insassen. Allerdings wurde auch ein Gefühl dafür vermittelt, dass es selbst unter den Kriegsgefangenen dieser Zeit noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gegeben hatte. Denn trotz der erkennbaren Enge und dem absoluten Verlust der Privatsphäre, der aus Alltagsschilderungen der Insassen, die die Schüler selbst vorlasen, deutlich hervorgingen, waren die Lebensbedingungen der in Soest untergebrachten Offiziere noch um einiges besser als die der einfachen Soldaten in einigen anderen Lagern.

Den Höhepunkt der Führung bildete schließlich die Besichtigung der von den Offizieren selbst gestalteten und mit beeindruckenden Malereien ausgestatteten Kapelle, in der spürbar wurde, dass der Glaube an die christlich orientierte Menschlichkeit trotz der erlebten Kriegsgräuel noch in den Gefangenen lebendig war.

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