Schulkonzept der Sälzer-Sekundarschule
Zitat: „Wenn allen Lernenden möglichst lange gleiche Bildungschancen geboten werden, schneiden sie im Mittel überdurchschnittlich gut ab und ihre Leistung hängt vergleichsweise wenig von der sozialen Herkunft ab.“
(Ein Ergebnis von „Pisa 2009“)
Darum eine Schule, in der alle gemeinsam lernen können – die Sekundarschule
Die Sälzer-Sekundarschule ist eine Schule der Jahrgänge 5 bis 10 für alle Mädchen und Jungen, die in der Stadt Werl und Umgebung leben. Sie ist ein Ort der fachlichen und sozialen Bildung, die auf ein selbstständiges und sozial verantwortliches Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet. Im Mittelpunkt stehen die Interessen und Bedürfnisse des Kindes. Die Entwicklung jedes Kindes, seine Erfahrungen und Wünsche finden Beachtung.
Das bedeutet konkret:
- Eine Schule für alle, unabhängig von der Grundschulempfehlung.
- Gemeinsames Lernen in den Klassen 5 + 6, das heißt leistungsstärkere Schüler werden gefördert und leistungsschwächere nicht überfordert.
- Individualisierung und Differenzierung
- Kinder können miteinander und voneinander lernen.
- Niemand wird aussortiert. Von Klasse 5 bis 9 gibt es kein Sitzenbleiben.
Die zentrale Aufgabe von Schule ist die Vermittlung von fachlicher, methodischer, persönlicher und sozialer Kompetenz. Die Sälzer-Sekundarschule bietet den Kindern ausreichend Raum für Erfahrungen, Vorstellungen, Interessen, Gefühle, Fragen und Anregungen, damit sie selbstständig denken, aktiv und kooperativ tätig werden können.

Schule der Vielfalt
Die Sälzer-Sekundarschule nimmt die Schülerinnen und Schüler in ihrer Unterschiedlichkeit ernst und stärkt sie als Personen. Sie ermutigt sie und ermöglicht ihnen Selbstbewusstsein und Lebenszuversicht und lässt ihnen auf den Grundlagen unserer Kultur und Gesellschaft eine umfassende Bildung zukommen. Sie ist ein Ort, an dem das einzelne Kind in seiner Eigenart geachtet und als Individuum ernst genommen und gefördert wird.

Schule der individuellen Förderung
Schülerinnen und Schüler stehen in der Sälzer-Sekundarschule im Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen. Jedes Kind kann seine Potentiale ausschöpfen und eine bestmögliche Ausgangsposition für den weiteren schulischen und beruflichen Werdegang erreichen. Durch eine enge Kooperation mit den abgebenden Grundschulen wird der Übergang in unsere Schule einfühlsam begleitet. Das Übergangskonzept bezieht Eltern und Kinder, die Grundschullehrerinnen und -lehrer und die zukünftigen Klassenleitungen mit ein. Auf der Grundlage von Beobachtungen und diagnostischen Untersuchungen begleiten Lehrkräfte die Lernentwicklung von der ersten Stunde an. Bei dieser veränderten Auffassung von Lernen und Unterricht wird der Heterogenität Rechnung getragen: Nicht alle müssen zur gleichen Zeit das Gleiche tun und lernen, um am Ende vergleichbare Ziele zu erreichen.
Schule mit Kompetenz und Leistungsanforderungen
Kinder und Jugendliche haben bestimmte Stärken, Neigungen und Begabungen, wollen diese zum Ausdruck bringen, sich dabei anstrengen und optimale Leistungen zeigen. Das gelingt auch und besonders durch die Stärkung der Team- und Entscheidungsfähigkeit sowie der Kompromissbereitschaft und -fähigkeit. Durch das Angebot der vier Profile MINT, Musik, Kunst und Sport wird diesen Grundbedürfnissen auch in den fachbezogenen Profilen naturwissenschaftlichen, musischen, künstlerischen und motorischen Lernens entsprochen. Bausteine für den hohen fachlichen Standard an der Sälzer-Sekundarschule sind:
- das differenzierte Fächerangebot
- die individuellen Lernwege mit binnen- und außendifferenzierten Lerngruppen
- besondere Aufgabenformate (gymnasiale Standards) für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler im Unterricht und in Klassenarbeiten
- die Wahlmöglichkeiten zum Erwerb der zweiten und dritten Fremdsprache
- die inhaltliche Ausrichtung der Wahlpflichtfächer
- die Ausrichtung der Lehrpläne für die Sekundarstufe I auch an jenen des neunjährigen Gymnasiums
- der mögliche Einsatz von Lehrkräften mit der Lehrbefähigung für die gymnasiale Oberstufe
- die enge Kooperation mit dem Städtischen Marien-Gymnasium und dem Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest.
Schule als Lebens- und Erfahrungsraum
Leben und Lernen sollen, soweit dies möglich und sinnvoll ist, eng aufeinander bezogen sein. Der Unterricht folgt dem Prinzip von Lernen an und aus der Erfahrung und schafft viele Freiräume, die solches Erfahrungslernen begünstigen. Darüber hinaus versteht die Schule sich als Schule im Ort, die die nähere und weitere Umgebung, die Natur, die Kommune und die Region als Lernmöglichkeiten in ihre Arbeit bewusst einbezieht.
Schule als Gemeinschaft
Die Sälzer-Sekundarschule versteht sich als Gemeinschaft aller in ihr tätigen Personen, die einander in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptieren und achten. Im Alltag üben sie das friedliche und vernünftige Regeln gemeinsamer Angelegenheiten ein. Solches Lernen geschieht durch Verantwortung und Beteiligung. In dieser "Gesellschaft im Kleinen" lernen die Einzelnen, für übernommene Aufgaben und zunehmend auch für den eigenen Lernweg verantwortlich einzustehen. Eltern sind in der Sälzer-Sekundarschule aktiv in den Prozess einer umfassenden Erziehungs- und Bildungspartnerschaftzwischen Schule und Elternhaus eingebunden.
Schule als lernende Schule
Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sowie die Pädagoginnen und Pädagogen entwickeln sich weiter, sondern auch die Schule als System. Die Sälzer-Sekundarschule sieht sich als Lernende Schule, die die Entwicklungen und Veränderungen in den einzelnen Säulen des Schulmodells in regelmäßigen Abständen evaluiert und die Ergebnisse mit allen an der Schule tätigen Personen und Gremien zur zeitgemäßen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung der Sälzer-Sekundarschule auswertet und diskutiert.
So gibt es als Folge dieser ständigen Evaluation seit dem Schuljahr 2019/20 eine sogenannte "BuS"-Klasse (Beruf und Schule") im Jahrgang 9, in der Schülerinnen und Schüler mit etwas reduziertem Unterrichtsumfang unterrichtet werden: Jeden Dienstag gehen die Schülerinnen und Schüler in ein Langzeitpraktikum, das ihnen ermöglicht, Einblicke in die Anforderungen der Berufswelt zu bekommen und die Schülerinnen und Schüler trotz eventuell vorhandener Schulmüdigkeit den Ansporn entwickeln, in einem für sie geegneten Berufsumfeld Fuß zu fassen. Während dieser Zeit werden sie eng vom Klassenlehrerteam sowohl in den Praktikumsbetrieben als auch in der Schule betreut.
Struktur der Sälzer-Sekundarschule im Überblick:

Sicherung gymnasialer Standards
Der Unterricht findet statt nach den Lehrplänen der Gesamtschule und sichert so gymnasiale Standards ab.
- Besondere Aufgabenformate für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler.
- Wahlmöglichkeit zum Erlernen der zweiten und dritten Fremdsprache.
- Inhaltliche Ausrichtung der Wahlpflichtangebote –insbesondere in Klasse 9 und 10.
- Einsatz von Lehrkräften mit der Lehrbefähigung für die gymnasiale Oberstufe.
- Ein Konzept zur Zusammenarbeit mit den Kooperationsschulen.
Fremdsprachenfolge
Fremdsprachen sind der Schlüssel zum Erfolg im zusammenwachsenden Europa.
Englisch ist die für alle Schülerinnen und Schüler verbindliche aus der Grundschule fortgeführte Fremdsprache. Sie wird durchgängig belegt bis Klasse 10 bzw. bis zum Abitur. In der Klasse 6 können die Schülerinnen und Schüler die zweite Fremdsprache Französisch wählen. Sie kann bis zum Ende der Klasse 6 abgewählt oder bis Ende Klasse 10 weitergeführt werden. In der Klasse 8 wird im Rahmen der Ergänzungsstunden als weitere Fremdsprache Spanisch angeboten. Diese Fremdsprache kann bis Ende Klasse 10 oder bis zum Abitur weitergeführt werden.

Schülerinnen und Schülern unserer Schule stehen alle Schulabschlüsse bis zum Abitur offen.
Am Ende der Klasse 10 finden zentrale Abschlussprüfungen statt. Die Sälzer-Sekundarschule vergibt alle Abschlüsse und Berechtigungen der Sekundarstufe I entsprechend §§ 40 – 43 APO SI, die in Gesamtschule, Gymnasium, Hauptschule und Realschule vergeben werden:
- Mittlerer Schulabschluss (FOR)
- Hauptschulabschluss nach Klasse 10
- Hauptschulabschluss nach Klasse 9

Vorbereitung der Übergänge in die schulische Weiterbildung
In den Jahrgangsstufen 9 und 10 stehen wöchentlich in der Stundentafel sechs abschlussbezogene Projektstunden zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler, die in die gymnasiale Oberstufe oder in schulische Bildungsgänge des Berufskollegs wechseln möchten, haben die Möglichkeit, im Hinblick auf die angestrebte Laufbahn ihre individuellen Stärken und Schwächen zu erkennen, zu bearbeiten und zu entwickeln. Mit den beiden Kooperationspartnern Marien-Gymnasium Werl und Hubertus-Schwartz-Berufskolleg Soest erfolgt eine enge Zusammenarbeit, die auch Hospitationen einschließt.