Schraubendreher, Blutdruckmessgerät und Schubkarre statt Mathe, Deutsch und Englisch

Erstellt von S. Seeger |

Seit gut zwei Wochen - seit dem 20. März 2017 - befindet sich unser Jahrgang 9 nun schon im dreiwöchigen Betriebspraktikum.

Ob kleiner, inhabergeführter Laden oder großes Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern - die Bandbreite der Betriebe, in die unsere rund 180 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs in diesen Tagen in Werl und nach Soest, auch bis nach Dortmund, Unna und ins Sauerland "ausschwärmen", ist vielfältig und deckt sehr viele Ausbildungsberufe ab: Da besuchen die Klassenlehrerinnen und -lehrer des Jahrgangs 9 "Mechatroniker" in den Autohäusern der Umgebung, "Krankenschwestern und -pfleger" in den Krankenhäusern, "Dachdecker", "Landschaftsgärtner", "Fachinformatiker", "Maurer", "Buchhändler", "Metzger", "Erzieherin", "Graphikdesigner", "Fliesenleger", "Gestaltungstechnische Assistentin" und noch viele Berufsfelder mehr und hören dabei auch viel Positives im Gespräch mit den jeweiligen Praktikumsbetreuern.

So manche(r) nutzt die Gelegenheit, sich in einem Licht präsentieren zu können, das seine Fähigkeiten und Talente zum Vorschein bringt, sei es mit dem "Blick für die Arbeit", im handwerklichen Geschick oder im Umgang mit Kunden, Patienten oder "Arbeitskollegen". Nach den ein- bis dreitägigen Praktika im Jahrgang 8 im Rahmen des KaoA-Programms ist es nämlich gerade dieser vertiefte und längere Einblick in das Berufsleben, der sicherlich für den Einen oder Anderen schon so manche wichtige Weiche auf dem Weg in die Arbeitswelt stellen kann.

Ist es dem Betrieb möglich und zeigt sich der Praktikant interessiert und talentiert, so sind auch schon Jahrespraktika angeboten worden, die im Zusammenhang mit der Ausbildung im Unternehmen vergeben werden. "Das ist natürlich klasse und eine große Chance für mich, hier auch meine Ausbildung machen zu können", so ein Schüler. Eine andere sieht ihr Praktikum nicht nur als Berufseinblick, sondern ihr macht die Arbeit als "Krankenschwester" einfach Spaß "und ist mal was ganz Anderes als Schule", wenn auch das lange Stehen und Gehen und auch die zuweilen körperliche Anstrengung ungewohnt und neu sind, genau wie die Dienstzeiten im (Tag-)Schichtbetrieb oder die Samstagsarbeit. "Aber das gehört ja nun mal dazu und dafür hat man dann ja auch an einem anderen Tag mal frei." 

Während des vergleichsweise langen Zeitraums wie diese dreiwöchigen Praktika, die ja mittlerweile "Standard" in nahezu jeder Schulform geworden sind, kann sich gerade für unsere Schülerinnen und Schüler, die nach einer überwiegend soliden bis mittleren Schullaufbahn hier ihren Abschluss machen werden, ein Tor zur Ausbildung öffnen. Dies gelingt vor allem dann, wenn man sich frühzeitig und seinen Fähigkeiten und Interessen entsprechend um einen geeigneten Praktikumsplatz beworben hat.

Die Beschreibung und Beurteilung des Praktikums aus ihrer Sicht halten die Schülerinnen und Schüler idealerweise schon zumindest stichpunktartig während ihrer Praktikumszeit in einer Praktikumsmappe fest. Sind meine Erwartungen erfüllt worden? Welche Einblicke habe ich bekommen? Wie sahen meine Tätigkeiten aus? Wie gestaltete sich ein typischer Arbeitsablauf? Welche Berufsfelder deckt der Betrieb ab und welche Voraussetzungen brauche ich dafür? Mit Fragen dieser Art soll gewährleistet werden, dass sich die Praktikanten neben der Praxis auch gedanklich nochmals mit ihrem selbst gewählten Berufsfeld auseinandersetzen.

Nach den Osterferien, die sich unmittelbar an das Praktikum anschließen, folgt als zusammenfassender Abschluss am Freitag, 28. April 2017, eine "Berufsmesse" in der Aula. Hier werden die absolvierten Praktika und Berufseinblicke dem Jahrgang 8 vorgestellt und Vertreter heimischer Betriebe werden vor Ort sein, um Fragen rund um "ihren" Betrieb zu beantworten und dessen Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen. Man darf also gespannt sein!  

Lesen Sie dazu auch den Artikel des Soester Anzeigers vom 11.04.2017.

 

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